In unseren Infotagen bieten wir dir die Gelegenheit, mehr über unsere Angebote und die Dispokinesis zu erfahren und erste praktische Erfahrungen zu sammeln.
Professionelle Musikerinnen und Musiker sowie Musikstudierende, die Interesse an Dispokinesis und Weiterbildungsmöglichkeiten haben.
Bitte fülle das Anmeldeformular aus. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir dich um baldmöglichste Anmeldung.
Bequeme Kleidung (Jogginghose), warme Strümpfe, Gymnastikmatte, dein Instrument (Klavier ist vorhanden), Neugier und gute Laune.
Von 13:30 - 15:00 Uhr mit Möglichkeit zum Austausch mit den Dozenten beim Mittagessen.
Der Infotag ist kostenfrei.
5 bis max. 15.
Ich wurde 1966 in Wuppertal geboren und bin Cellist, Musik- und Dispokinesispädagoge.
Im Jahr 1995 musste ich mein konzertantes Cellospiel beenden, da ich plötzlich die Kontrolle über wichtige spieltechnische Bewegungen am Cello verlor (Musikerdystonie). Ich darf voller Dankbarkeit sagen, dass mir, nach einer erfolglosen Zeit der Hilfesuche, letztlich G.O. van de Klashorst mit seinem in der Dispokinesis versammelten Wissen mein musikalisches Leben gerettet hat. Mit seiner Hilfe gelang es in einem sieben Jahre dauernden Lernprozess, mein gesamtmotorisches Bewusstsein am Cello zu ändern und dadurch meine Spielfähigkeit vollständig wiederherzustellen.
Die dabei erworbenen Erfahrungen erscheinen mir, auch in präventiver Hinsicht, von so existenzieller Bedeutung für unseren Beruf, dass ich seit nunmehr 25 Jahren in Einzel- und Gruppenunterricht, bei Seminaren, Workshops, Weiterbildungen, Jahresfortbildungen und als Dozent der mehrjährigen Ausbildung die Möglichkeiten, die Dispokinesis uns Musikerinnen und Musikern bietet, weitergebe.
Ich bin in Berlin geboren und habe Klavier, Orgel, Chordirigieren und Musikwissenschaft in Berlin, Detmold, Essen und Leipzig studiert.
Als Pianistin, Klavierpädagogin, Chorleiterin und Korrepetitorin arbeite ich sowohl freischaffend als auch an der Kunst- und Musikschule Brühl.
2016 lernte ich die Dispokinesis kennen und absolvierte mit Begeisterung die dreijährige Ausbildung der Gesellschaft für Dispokinesis nach G.O. van de Klashorst. Die umfangreichen Erfahrungen und das neu erworbene Wissen haben mein eigenes Spiel und meinen Unterricht nachhaltig beeinflusst und inspiriert. So nimmt die Beschäftigung mit der spezifischen Motorik von Musikern und Musikerinnen heute einen großen Teil meiner Arbeit ein, auch in Kursen und Workshops.
Ich wurde 1968 in Greiz/Thüringen geboren, studierte in Dresden Trompete und Musikpädagogik und unterrichte heute an der Kreismusikschule Bautzen.
Ab 2013 stellte sich bei meinem Trompetenspiel ein stetig fortschreitender Prozess der Ansatzdestabilisierung ein, der schließlich in einen Kontrollverlust der Lippenfunktion mündete (Lippendystonie). Konzerttätigkeit war nicht mehr möglich. Nach langem und intensivem aber leider erfolglosen Suchen bei verschiedenen Blechblasmethoden, Entspannungs-, Mental- und Körperlehren begann 2019 beim Unterricht mit dem Dispokineter Joachim Schiefer so etwas wie Hoffnung aufzuleuchten. Verständnis für die Situation und die Einladung und Zutrauen zu einem ganzheitlichen Übungsweg ausgehend vom Körper, seiner Haltung und seinen Bewegungen beim Musizieren überzeugten mich. Diesen Weg wollte ich gehen, um vielleicht doch noch einmal Konzerte mit der Trompete spielen zu können. Im selben Jahr begann ich die dreistufige Ausbildung zum Dispokineter bei der GDVDK, die ich 2023 erfolgreich abschließen konnte. Dankbar bin ich, dass ich dabei einen intensiven Erfahrungs- und Lernprozess durchleben durfte, der mir noch einmal eine neue Sicht auf Haltung und Bewegung beim Musizieren eröffnete und mich stetig neue Erfahrungen hin zu einem feinmotorisch initiierten Trompetenspiel machen lässt. Alles Gelernte und vor allem Erfahrene, fließt seitdem in meine Lehrtätigkeit an der Musikschule ein und verhilft meinen Schülern zu mehr Leichtigkeit beim Spiel.
Dispokinesis bietet Musiker/innen die Möglichkeit über die eigene Musikermotorik zu reflektieren, hemmende und überlastende Faktoren zu erkennen und ein präventives Bewusstsein zu etablieren. Es können individuell passende Lösungen für berufsbedingte Ermüdungserscheinungen, Verspannungen, Haltungs-, Spiel- und Ansatzprobleme gefunden werden.
Wir Musikerinnen und Musiker haben unser jeweiliges Instrument danach ausgesucht, mit welcher Stimme wir die Musik in der für uns passendsten Art und Weise zum Klingen bringen können. Daher ist es in vielerlei Hinsicht sehr wertvoll, auch weil es uns oft das gesamte Musikerleben lang begleitet. Ein solches Instrument braucht ständig Pflege und wir gehen äußerst sorgsam mit ihm um. Nimmt es dennoch einmal Schaden, leiden auch wir Musiker, da uns die gewohnte und geliebte Stimme fehlt. Beschädigte Instrumente klingen nicht gut und behindern uns beim Musizieren. Sie reagieren anders als gewohnt, beeinträchtigen unsere Fähigkeiten, unsere Kreativität und die Spielfreude. Glücklicherweise lassen sich die meisten Schäden reparieren und nur in seltenen Fällen muss ein neues Instrument gesucht werden, was zwar immer zunächst mit erheblichen Beeinträchtigungen einhergeht aber immerhin möglich ist. Unser Körper gehört von Geburt an zu uns und kann nicht ersetzt werden.
Unsere jeweilige Spieltechnik besteht aus reibungslosen Abfolgen spezieller, hochkomplexer Bewegungen, die wir mit Fingern, Lippen, Händen, Armen, Füßen, der Atmung, ja mit unserem gesamten Körper ausführen. Ein
gesunder Körper bildet somit die Grundlage für das Musizieren. Hakt es hier, sind wir krank oder es
wurden einzelne Strukturen, beispielsweise Muskeln, Sehnen, Kapseln, Bänder, Faszien oder Nerven, dauerhaft
überlastet, führt das zu ähnlichen Auswirkungen auf unser Spiel wie ein kaputtes Instrument.
Die Musik
fließt nicht wie gewohnt, der Klang ist eingeschränkt, unsere Bewegungsfreiheit ist beeinträchtigt,
Geläufigkeit und Präzision nehmen ab und wir wissen nicht mehr, wie wir üben sollen.
Überlastungen der Motorik lösen meist erhebliche Verspannungen und Schmerzen aus, wodurch auch der mentale Druck steigt. Wir beginnen auf der Bühne mehr und mehr zu kämpfen, wodurch sich das Spiel weiter verschlechtert und sich die gewohnte Spielfreude nicht mehr einstellen kann. Fatalerweise lassen sich Verletzungen unseres Körpers meist nicht schnell heilen und ein Austausch des Körpers ist selbstredend unmöglich.
Die zur Heilung notwendige Zeit scheint für Musiker niemals gegeben zu sein. Spielpausen gehen in unserer Wahrnehmung immer mit einem Verlust unserer Fertigkeit einher. Gerade vor wichtigen Konzerten, Wettbewerben, Probespielen oder im Probejahr erscheinen Einschränkungen beim Üben oder Spielpausen als unmöglich. Nicht selten beginnt nun ein Alptraum, der zu ständig steigender Belastung führt und zusätzlich erhebliche existenzielle Sorgen auslösen kann. Wohl vermag die Medizin Schmerzsymptome mit geeigneten Medikamenten relativ schnell zu verbessern, was das Weiterüben und Konzertieren kurzfristig wieder ermöglicht, worin jedoch auch die Gefahr bestehen kann, dass die Ursachen unerkannt bleiben.
Musikerinnen und Musiker sollten von Beginn an lernen, ihren Körper als das wertvollste Instrument wertzuschätzen und im Sinne der Prävention auch und gerade beim Musizieren besonders sorgsam mit ihm umgehen. Eine Notwendigkeit, die vielen von uns meist erst bewusst wird, wenn es schon zu Problemen gekommen ist. Dispokinesis bietet Musiker/innen ein Handwerkszeug, mit dem sie von Beginn an lernen können, ihren Körper beim Musizieren nicht unnötig zu belasten.
Die Dispokinesis wurde in den 1950er Jahren vom niederländischen Pianisten und Physiotherapeuten Gerrit Onne van de Klashorst entwickelt, um uns Musikerinnen und Musikern sämtliche Aspekte, die Einfluss auf unsere jeweilige Musikermotorik haben, erlebbar zu machen. Wir lernen hemmende Einflüsse zu erkennen und sie eigenständig und dauerhaft loszuwerden. Das Ziel ist maximale Freiheit im Spielgefühl in jeder Situation, ob beim Üben, im Unterricht, auf der Bühne, beim Wettbewerb, beim Probespiel, im Probejahr, bei Aufnahmen oder live im Fernsehen.
Das Rezept klingt einfach: Eine angemessene Körperhaltung bietet die Voraussetzung für individuell passende Bewegungsvorstellungen. Der Weg dahin ist meist komplex, da es gerade für uns Musiker eine große Herausforderung darstellt, hemmende Muster in Haltung und Spielvorstellung als solche zu erkennen und nachhaltig zu ändern. Möglich wird das durch spezielle Übungen: Die Übungen der Urgestalten von Haltung und Bewegung.
Das Üben besteht zunächst in der Ausbildung der Fähigkeit, in sich hinein zu spüren und später in der immer weiteren Verfeinerung der Selbstwahrnehmung. Dabei geht es niemals um richtig oder falsch, sondern vielmehr darum, etwas zu erleben, ohne dies intellektuell werten zu wollen. Üben bedeutet hier weder Gymnastik noch Muskeltraining durch Wiederholung von richtigen Bewegungsabläufen. Wir lernen vielmehr, Unterschiede wahrzunehmen und dadurch zu erkennen, was sich in welcher Situation als funktioneller, effizienter und leichter erweist.
Beim Üben der Urgestalten von Haltung und Bewegung werden wir bemerken, dass hier vieles anders ist als wir es bislang gewohnt waren. Disziplin und Ehrgeiz sind nicht gefordert. An ihre Stelle treten Neugier, Humor und oftmals viel Geduld. Wir lernen, dass es Zeit braucht, bis die nötige Ruhe und erwartungsfreie Gelassenheit gefunden werden kann, aus der tiefe Empfindungen, nuancierte Wahrnehmungen und das wertfreie Erleben von Gefühlen möglich werden. Erst durch die menschliche Aufrichtung in der Evolution konnte die zur Entwicklung unserer Sprache und unseres Gesangs notwendige Umstrukturierung von Kehlkopf, Luftröhre, Zunge, Nacken und Kopfstellung erfolgen. Und nur so wurden unsere Arme, Hände, Finger und Lippen frei, um feinmotorische Fertigkeiten zu erwerben. Ohne Feinmotorik wiederum wären wir niemals in der Lage etwa Geige, Klavier, Oboe, Flöte oder Gitarre zu spielen. Unsere menschliche Aufrichtung bildet also die Voraussetzung zur Ausbildung eines gesamtmotorischen Bewusstseins und ermöglicht erst dadurch die Entwicklung einer natürlichen und somit belastungsfreien Atem-, Ansatz- und Spielmotorik.
Die Arbeit mit Dispokinesis lässt uns die Funktionalität unserer menschlichen Aufrichtung neu entdecken und wir können lernen, wie sich eine angemessene körperliche Vorbereitung auf unterschiedliche Tätigkeiten und für eine gestützte Atmung anfühlt. Auf dieser Grundlage erproben wir beim Durchlaufen der Übungen einfache Bewegungen mit unseren Füßen und Händen, wobei wir erhebliche Unterschiede im Aufwand, in der Bewegungsqualität und in der Präzision erfahren können. Alles, was sich leichter, präziser, unaufwändiger und dadurch freier anfühlt, kann uns davon überzeugen, später auch unsere ungünstigen Muster am Instrument oder beim Gesang als nicht optimal wahrzunehmen und auch hier ändern zu wollen.
Unser Ansatz folgt dem Motto: „Weniger ist mehr“. Oder anders ausgedrückt: Wir suchen nach maximaler Effizienz, also einem Maximum an Klangfülle, Ausdruck, Dynamik, Emotion, Präzision, Geschwindigkeit und Ausdauer für die Interpretation der Musik, bei einem Minimum an muskulärem Aufwand in der Spielmotorik.
Unsere Individualität steht immer im Fokus, da jeder Mensch einzigartig in seinen Begabungen, Fähigkeiten, seinen Klangidealen aber auch in seiner Anatomie und Belastbarkeit ist. Daher machen wir keine Vorgaben zu „richtigen“ Haltungen, Bewegungen, Atem-, Ansatz- oder Spieltechniken. Wir verfeinern unsere Eigenwahrnehmung, erleben Unterschiede im Aufwand, in der Präzision, Geschwindigkeit und Ausdauer und finden aus diesen Erfahrungen, zu unserer individuell passenden Motorik für unser Instrument oder den Gesang.
Die neu erworbene Freiheit im Spielgefühl ermöglicht es uns, nie mehr gegen das Instrument, gegen uns selbst oder gegen die Musik kämpfen zu müssen. Die Gefahr von Überlastungen, Verspannungen oder gar Schmerzen wird entscheidend reduziert und wir erwerben präventive Kompetenzen, die wir dann auch im Musikunterricht an unsere Schüler weitergeben können.
10:00-12:00 Einführungsvortrag in Dispokinesis nach G.O. van de Klashorst
12:00-13:00 Praxissession 1
13:00-14:30 Mittagspause
14:30-16:00 Praxissession 2
16:00-17:00 Die offene Hand als Grundlage für Feinmotorik
17:00-18:30 Instrumentalpraxis
18:00-19:30 Fragen und Wünsche der Teilnehmer, Diskussion, Abschlussrunde
Wir freuen uns, wenn wir deine Neugier und dein Interesse wecken konnten und dich bei einem unserer Infotage begrüßen dürfen. Bringe gerne all deine Fragen mit!
Die GDVDK bietet dir verschiedene Möglichkeiten, darunter auch Einzelunterricht, Tages- und Wochenendseminare sowie Workshops. Zusätzlich kannst du eine Jahresfortbildung oder eine mehrjährige Ausbildung absolvieren. Gerne sprechen wir mit dir darüber, welche Angebote dein Interesse wecken und wie wir diese ggfs. auch kurzfristig für dich organisieren können.
Du möchtest mehr über die Infotage, die Gesellschaft oder die Dispokinesis im Allgemeinen erfahren? Die Mitglieder der GDVDK freuen sich, mit dir in Kontakt zu treten und dir weiterzuhelfen. Melde dich gerne bei:
Urs Samuel Dietrich
Für organisatorische Fragen und Anmeldung.
Ruhrtalstr. 82
D-45239 Essen
u.s.dietrich@gdvdk.de
Joachim Schiefer
Für fachliche Fragen.
Am Luhnberg 1
D-42113 Wuppertal
www.musikermotorik.com
info@musikermotorik.de
Dianne Bolte
Für Fragen zur Gesellschaft.
Ommershoflaan 4
NL-6861CK Oosterbeek
diannejbolte@gmail.com
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